Du gehörst zu uns
Daniela Irle
22. Februar 2025

Als ich über die Beiträge dieses Blogs rund um das Thema Annahme, Zugehörigkeit und Adoption nachdachte, glaubte ich im ersten Moment doch tatsächlich, dass unser Alltagstrubel dazu nicht viel zu bieten hätte. Zu groß erschien mir das Feld zur Adoption, zu gewichtig, als dass ich dazu etwas Leichtes hätte schreiben können.
Und dann fiel mir unser Hund wieder ein…

Ist er nicht auch irgendwie in unsere Familie hineinadoptiert?
Ich möchte niemandem zu nahetreten, der selbst adoptiert ist oder ein Kind aufgenommen hat.
Das ist eine völlig andere Kategorie, als einen Hund bei sich aufzunehmen.
Und doch gibt es Parallelen.
Schließlich gehört unser kleiner Sheltie nun zu uns. Wir können uns einen Alltag ohne ihn nicht mehr vorstellen. Wir haben ihn angenommen und er hat uns angenommen.
Wir passen uns an ihn an und er sich an uns.
Inzwischen weiß er, dass er am Morgen nicht mitdarf, wenn die Kinder zur Schule das Haus verlassen.
Er weiß auch, dass wir zurückkommen, wenn er für eine kurze Weile zu Hause allein gelassen wird.
Wenn ich Obst schneide, dauert es meist genau 1,5 Sekunden, bis er erwartungsvoll neben mir steht und am liebsten von der Birne etwas abbekommt.
Neulich konnte ich an einem Seminar zum Thema Wut und Aggression teilnehmen.
Ich lernte, dass wir unseren „Hugo“ besser kennenlernen können.
„Hugo“ war das Sinnbild für den Erregungszustand/ Adrenalingehalt in uns. So wie der Vogel, den Bergbauarbeitern in früheren Zeiten angezeigt hat, ob Gas in den Stollen eingedrungen ist.
Wurde der Vogel ohnmächtig hieß es: Alle Mann sofort vor den Stollen! (Vielen Dank an Katrin Kroll für diesen eindrücklichen Vergleich!)
Nun, es dauerte nur wenige Tage nach dem Seminar und mein Hugo war schon am Morgen kurz vor dem Umkippen. Und was geschah? Mein Hund checkte es mal mindestens zeitgleich mit mir.
Wie irre bellte er und forderte mich dringlich auf, ihn nach draußen zu begleiten. Nach etwa 30 Minuten an der frischen Luft war „mein Hugo“ wieder hergestellt und mein Hund ebenfalls wieder entspannt.
Jeder, der mit Kindern zu tun hat weiß, dass Kinder „unseren Hugo“ auch meist vor uns wahrnehmen. Ist Mama angespannt (selbst wenn sie es selbst nicht merkt), tickt mindestens eins der Kinder zeitgleich durch.
Doch dass mich mein Hund ebenfalls gut spiegeln würde – das hätte ich so nicht vermutet.
Meine Herkunftsfamilie hat übrigens auch sehr zeitig akzeptiert, dass er nun zu uns gehört. Gleich zwei Weihnachtsgeschenke lagen von meinen Schwestern für unser Hundchen unter dem Baum…
Spätestens da war der Status quo für alle klar:
Unser Sheltie Lee ist nicht nur akzeptiert, sondern als Familienmitglied angenommen
Mehr Alltagstrubel?
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Also, das hätte ich vorher auch nicht gedacht: Dass ich mich ärgern würde, wenn der Hund nicht da wäre.
Ich hatte es fest im Plan gehabt, am Nachmittag eine Runde durch die winterlich sonnige Landschaft zu drehen und unseren Hund mit auszuführen.
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