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Erdbeergedanken und Jesaja

Daniela Irle

2. Juli 2024

Was macht eine Erdbeere aus? Die Farbe, die kleinen Körnchen, der Geschmack, die Form, die Zeit, zu der sie wachsen, ….

Was würde passieren, wenn ein Element davon fehlen würde?

Eine Erdbeere ist eine Erdbeere, weil sie eine Erdbeere ist.

Sie wächst zwar zur gleichen Zeit wie die Himbeeren, überschneidet sich mit der Reifezeit der Kirschen, aber ist doch so unterschiedlich und einfach einzigartig als Erdbeere.

Klingt logisch und banal.

Walderdbeeren

 Wie oft geht es uns aber so, dass wir nicht annehmen können, dass wir einzigartig sind und uns von anderen Menschen sogar explizit unterscheiden müssen, um wir selbst sein zu können.

Die tiefe Herzenserkenntnis, dass nicht unsere Leistung, sondern unser Sein uns ausmacht, ist oft blockiert von Erfahrungen der Bewertung, der Ablehnung, der Verurteilung und des Vergleichs.

„Warum kannst du nicht so aufräumen wie ….?“ „Mach es doch so wie deine Schwester!“, „Das bekommst du erst, wenn du…“, mögen Sätze aus unserer Kindheit sein, die unser Denken beeinflusst haben.

Tief in unserem Inneren treffen wir möglicherweise die Annahme, dass wir falsch sind, nicht genügen oder wertlos sind.

Das kann ein längerer Prozess sein, diese Annahmen und die eingefahrene Denkweise zu ändern.

Gott sagt uns immer wieder die Wahrheit zu. Zum Beispiel mit einem Bibelvers aus dem Propheten Jesaja wie diesem:

 „Weil du in meinen Augen teuer und wertvoll bist und weil ich dich liebe,…“ (Jes. 43,4)

In diesem Prophetenbuch spricht er es zu seinem Volk Israel, das für uns beispielhaft zeigt, wie Gott für jeden von uns empfindet. (Und sein Volk hat sich meist nicht mit Ruhm bekleckert…)

Wenn jedoch auch uns nahestehende gläubige Menschen oder gar religiöse Institutionen oder Gemeinschaften eine Leistungsdenkweise direkt oder indirekt – gewollt oder ungewollt – vermittelt haben, dann übertragen wir die Ansprüche und Erwartungen der Menschen in aller Regel auch auf Gott.

Leider wird dann eine innige Beziehung, wie er es sich zu uns wünscht, verhindert.

Statt ihn als liebenden Vater, der uns bedingungslos annimmt, wahrnehmen zu können, befürchten wir auch bei ihm eine Verurteilung oder Maßregelung. Oder wir sind von der Sorge geleitet, nicht gut genug (für ihn) zu sein.

Diese Denkweise engt ein, bremst uns in unserem Handeln aus und verhindert ein Leben in Freiheit und Freude.

Durch die Erfahrungen meiner Mutterschaft, werde ich tagtäglich im Miteinander mit meinen Kindern daran erinnert, wie sehr jedes einzelne sich von den anderen unterscheidet und wie sehr ich sie in ihrer Unterschiedlichkeit liebe.

Es erstaunt mich immer wieder, dass Liebe sich nicht eingrenzen lässt und hilft mir eine ganz leise Ahnung von Gottes Liebe zu uns zu erhalten.

Was hilft dir, Gotte Liebe wahrzunehmen?

Wodurch wirst du zerstörerische Denkmuster los?

Vielleicht denkst du bei der nächsten Erdbeere in deiner Hand und deinem Mund daran, was du an einer Erdbeere schätzt.

Nimm ihre Form, ihren Geschmack, ihren Duft bewusst wahr.

Dann denke darüber nach, was dich ausmacht.
Deine „Form“, deinen Geruch, dein Auftreten, deine Stimme,…

Unsere Walderdbeeren sind in diesen Tagen unglaublich saftig, dick und süß. Sie haben die optimalen Wachstumsbedingungen, seit sich die Sonne nun auch zum Regen zeigt.

Genauso möchte dich Gott versorgen. Mit Sonne und Wasser.
Damit du aufblühst, Form annimmst, saftig und süß wirst.

Er lädt dich ein, ihm zu vertrauen, dass er gut ist.

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