Heute gab’s Kartoffelschleim
Daniela Irle
31. Mai 2021
Ein Tag, an dem ich zwei Termine am Vormittag unterkriegen musste und alle Kinder zu Hause waren. Einer saß im digitalen Unterricht, die anderen erledigten analog ihre Aufgaben.
Frieda hätte eigentlich in den Kindergarten gesollt, zeigte aber plötzlich Symptome einer Blasenentzündung. Mein Mann hatte vergessen, meinen Termin abzuspeichern und war selbst unterwegs.
Mit Ach und Krach schaffte ich es mit den beiden Mädchen zu meinem Friseurtermin zu gelangen,
auf den ich einige Zeit hatte warten müssen.
Ich erlebte das Wunder, dass es Frieda deutlich besser ging und wir eine entspannte Zeit dort hatten.
Sogar Lotta feierte durch die Umstände die Tatsache, das erste Mal von einer echten Friseurin und nicht vom Papa zu gekürztem Haar zu gelangen.
Wir drei genossen es, dass die Friseurin sehr gelassen arbeitete und wir so selbst zur Ruhe kamen.
Allerdings wurde es zu Hause dann etwas knapp.
Ich musste nach den Jungen schauen und das Essen vorbereiten,
bevor Lotta zur ihrem Kinderarzttermin musste.
Schnell Kartoffeln schälen – ich gab Ben Anweisungen, wann und wie er die Küchenmaschine anstellen sollte, und verließ wieder das Haus.
Mein Mann war inzwischen nach Hause gekommen, aber konzentriert am Arbeiten.
Von unterwegs rief ich ihn an und bat ihn, sich um den Kartoffelbrei mit den letzten Schritten zu kümmern.
Als wir erleichtert vom Kinderarzt zurückkamen, erblickte ich irritiert unser Essen in der Küchenmaschine. Es erinnerte an Tapetenkleister…
Fassungslos wollte ich meinen Mann fragen, was er denn damit angestellt habe – doch er durfte offensichtlich gerade nicht unterbrochen werden.
Ich bereitete den Spinat zu und hoffte, dass das Essen irgendwie genießbar war.
Die Reaktionen der Kinder waren wie erwartet und auch ich hatte keinen großen Appetit. Gemeinsam analysierten wir, was geschehen sein konnte und ich lernte, dass man scheinbar keine zerkleinerten Kartoffeln in warmem Wasser stehen lassen durfte, um sie erst später zuzubereiten und zu pürieren.
Unsere Rettung war die Suppe und das Baguette, das ich unterwegs gekauft hatte.
Lotta mag keinen Kartoffelbrei und so hatte ich mir angewöhnt, ihr immer eine kleine Kartoffelsuppe parallel zum Püree zu kochen. Dieses Mal war es mir etwas viel geraten – unser Glück.
Kein Kind musste den Schleim essen.
Wir lernten etwas – vor allem, wie wichtig uns gutes Essen ist und wie oft wir in diesen Genuss kamen.
Der Witz der Kinder kam trotzdem immer wieder. „Wie heißt ein Reh mit Vornamen?“ – „Kartoffelpü.“
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