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Geburtstagstralafitti

Daniela Irle

21. Februar 2024

Als erstes hatte ich für den Februar das Wort „Geburtstagstralafitti“. Das klingt nach Party, Konfetti und ganz viel Gedöns. Das passt auch ganz gut zum Anfang des Februars. Denn dann feiern wir den Geburtstag meiner jüngsten Tochter, die Luftschlangen, Konfetti und sowieso Buntes liebt.

Dieses Jahr durften ihre Freundinnen als Tier verkleidet erscheinen und wir haben ein paar Spiele rund zum Thema Tiere draußen und drinnen gespielt.
Mein Mädchen hatte selbst einen unglaublich süßen Plan aufgemalt (sie liebt Pläne). Da war genau festgelegt, wann die Geschenke ausgepackt werden sollten, wann es die „Schdazionen“ mit dem Spielen geben sollte und wann der Kuchen gegessen werden durfte.
Das hat alles viel Spaß gemacht, aber nachher war ich diesmal ganz schön platt.
So viele Erwartungen vieler kleiner Menschen, so viele Emotionen und so viele Dinge gleichzeitig zu beachten.

Der Februar ist aber auch mein Geburtsmonat, der meines Cousins, meiner Studienfreundin, meiner ehemaligen Nachbarin, der von lieben Freunden und Bekannten … und er war auch der von meinen beiden schon länger verstorbenen Großeltern mütterlicherseits.

Das ist eine ganze Menge. Dazu viel Müdigkeit, weil die Sonne meist fehlt und die meisten Familienmitglieder gegen Viren, Bakterien oder Pollen kämpfen.
Da ist oft weniger Tralafitti als viel Nachdenkliches:
Warum Geburtstagfeiern eine wichtige Sache ist und wie es aber für alle gut machbar ist.
Wie man es schön gestalten, es aber nicht allen recht machen muss.

Das fühlt sich doch ab und zu mehr nach einem anstrengenden Spagat als Leichtigkeit an.

Dieses Jahr habe ich bisher noch nicht den Tipp eines Mütterseminars von Kathrin D. Weber umgesetzt. Eigentlich hatte ich die letzten Jahre den Kindern an ihrem Geburtstag erzählt, wie es an dem Tag ihrer Geburt alles gelaufen ist, wer dabei und was schön oder herausfordernd war.

Dafür habe ich im vergangenen Jahr vermutlich so oft wie noch nie die vergangenen sieben Jahre reflektiert und meiner Jüngsten wiederholt zugesprochen, wie schön es ist, dass es sie gibt.
Sie, die für uns eine Zugabe war.

„Hast du dich sehr gewundert, als du gemerkt hast, dass ich jetzt komme?“ hatte sie mehrfach gefragt.

Und ja, es war sogar mehr als Wundern gewesen. Es war auch mit viel Respekt und sogar Sorge verbunden.
Wie das alles werden sollte mit vier Kindern und woher die Kraft für alles kommen sollte.
Was mir geholfen hat, war der Gedanke, dass alles Leben von Gott geschenkt ist und dass er es mir offensichtlich zutraut.
Hätte er mir damals, als der Schwangerschaftstest zwei Striche zeigte, prophezeit, was ich alles mit diesem besonderen Mädchen erleben würde, hätte ich ihm vermutlich nicht geglaubt.

Zum Beispiel, dass dieser kleine kreative Kopf mir zu Weihnachten einen Teeautomaten mit all meinen Lieblingsteesorten basteln würde.
Einen mit gepunktetem Papier, wie ich es liebe, und kunstvoll zusammengeschnitten und geklebt aus einem Müslikarton.

Ich hätte mir nicht ausgemalt, dass sie mich wie keins meiner anderen Kinder mit so vielen Fragen löchern und mir erzählen würde, wo es pinke Delfine zu finden gibt.

Und mit so einem jüngsten Kind lassen sich so einige Momente besonders erleben.
Man weiß inzwischen zum einen, dass sie schnell vorbeigehen und besonders gewürdigt werden dürfen und auf der anderen Seite hat man zwei Arme dafür frei, weil kein anderes kleines Wesen gehalten werden möchte.

Ich will aber auch nicht verschweigen, dass mich dieses Kind auch an so manche Grenze gebracht hat, die mich sicher bei meinem ersten Kind sehr überfordert hätte.
Zum Glück hatte ich bis dahin Zeit zum Üben.

Geburtstagstralafitti ist daher wirklich nicht übertrieben. Besonders für ein Kind, das den Zweitnamen „Josefine – von Gott hinzugefügt“ trägt.

Eigentlich tut ein bisschen Tralafitti jeden Tag gut. Schließlich ist das Leben an keinem Tag selbstverständlich.
So lag am 14.2. bei jedem Familienmitglied die Serviette mit der Aufschrift „Wie schön, dass du da bist“ auf dem Platz.
Hat zwanzig Buchstaben. Meine Jüngste hat gezählt, nachdem sie sich über die Besonderheit gewundert hat. „Ich bin doch immer da“, meinte sie.

„Nee. Du warst gar nicht immer da“, denke ich jetzt beim Schreiben.

Aber wie gut, dass du zu uns gekommen bist.

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