Heute war ein guter Tag oder für Fische singen
Daniela Irle
30. März 2021
Heute ist ein guter Tag. Der Kalender zeigt Februar 2021.
Ein paar Stunden, in denen keiner Mama gerufen hat, ich nicht erreichbar war und ich mich ungestört unterhalten konnte.
Genau. Zahnarzttermin war es diesmal nicht – da kann ich ja schlecht reden.
Aber wenn ich mich sogar über einen Zahnarztermin freue, weil ich endlich mal weg bin – dann ist klar: Ich bin eine Mama mit einigen Kindern daheim (im Homeschooling).
Alleine Autofahren, alleine in der Praxis sein, alleine in Ruhe nach Hause fahren. Wunderbar.
Ich spüre später richtig, wie erholt ich bin. Ich kann wieder freundlich mit den Kindern sprechen – zumindest in den ersten drei Stunden. Das war nötig – ich konnte mich teilweise schon selbst nicht mehr sprechen hören.
Entspannt wurden zwei Kinder zum Nachmittagsunterricht der Musikschule gebracht.
Frieda und ich konnten allein zum Bäcker und zur Apotheke fahren. Frieda erinnerte sich sogar an die Apotheke.
„Ist das die mit den Fischen?“, fragte sie erfreut.
Ich weiß nicht, wann sie zuletzt irgendwo mit aussteigen durfte.
In aller Ruhe gehen wir an dem Fischbecken vorbei in die menschenleere Apotheke, lassen uns beraten und statten den Fischen im Foyer einen zweiten Besuch ab.
Die Kois wirken etwas gelangweilt. Das Wasserbecken sieht für uns nicht so einladend aus.
Einer der Fische macht auf einmal annähernd ein Kunststück. Ich juble fast.
Der Fisch ist lebendig und schön.
Wir sind die einzigen weit und breit im geräumigen Raum, in dem man das Wasser des Beckens riechen kann. Füttern darf man die Fische nicht.
Aber nirgends steht ein Schild, dass man nicht singen darf. Wir singen.
Einfach eine Melodie, die uns einfällt auf Uu… Die Fische schwimmen. Kommen uns nahe und schwimmen weiter. Die Tiere glänzen. Frieda bewundert ihre unterschiedlichen Farben.
Orange mit etwas schwarz. Gelb- fast golden mit etwas braun. Weiß.
Alle Zoos haben geschlossen. Alle Chöre müssen schweigen.
Wir stehen an einem Fischbecken und singen. Fast trotzig, aber auf jeden Fall schön.
Bis wir wieder zum Auto müssen.
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Also, unsere Kinder halten uns auf jeden Fall ab und zu für „die gemeinsten und ungerechtesten“ Eltern und finden, dass wir sie in Bezug auf Medien und Süßkram definitiv zu kurz halten.
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