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Von Häusern und Räumen

Daniela Irle

22. März 2024

Neulich saßen Freunde in unserer Küche. Wir tauschten uns über ihren Haussuche-Prozess aus.
Es mündete darin, dass ich spontan für sie betete und Gott darum bat, ihnen das richtige Haus auszusuchen und zu „schenken“.
Dabei kamen mir Worte, die mich selbst ein wenig überraschten.
Sie zeugten davon, dass Gott Häuser mag und es liebt, wenn wir ein Zuhause schaffen. 

Herztöne.-Lauschen-auf-den-Klang-des-Leben

© Foto: Daniela Irle

Natürlich braucht es dafür kein Haus. Ein Zuhause kann so viel weniger und gleichzeitig so viel mehr sein.
Als ich etwa ein halbes Jahr in Afrika lebte, bewohnte ich ein kleines Zimmer unter einem Wellblechdach. Ich teilte es ab und zu unfreiwillig mit Kakerlaken und zeitweise Mäusen.
Aber auch mit Menschen, die mich besuchten und der ein oder anderen Freundin, die sogar über Nacht blieb.
Es war mein Zuhause während meines Auslandsaufenthaltes, das ich mit wenigen Kleinigkeiten zu „meinem Zuhause auf Zeit“ gestaltet hatte.
Dazu trug ein aus einem Kalender ausgeschnittenes Blumenbild bei, ein paar Fotos, die ich aus Deutschland mitgenommen hatte und die Art und Weise, wie die Matratze, das Waschbecken aus Kunststoff, die Geschirrkiste und der Tonkrug mit dem Wasser den Raum mitgestalteten.

Doch auch ein Raum ist mehr als die Gegenstände darin.

Man spürt, welcher Geist dort weht und ob der Raum mit Frieden gefüllt ist.   
Es gibt Orte, die eine Einladung oder ein Willkommen aussprechen oder in denen man sich direkt unwohl fühlt.

Auch das Haus, welches wir als Familie nun seit fast 10 Jahren bewohnen, hat seine eigene Geschichte. Mit der Vorbesitzerin spreche ich ab und an.
Sie war sehr glücklich in dem Haus und freut sich sehr, dass es nun wieder mit Kindern und Leben gefüllt ist.
Als wir es damals besichtigten, hatten wir schon ein paar andere Häuser angesehen und waren ein wenig ratlos gewesen. Jeder von uns hatte heimliche oder auch laut ausgesprochene Wünsche und eigentlich war es utopisch, etwas mit diesen Extras zu finden.
In unserer damaligen Gemeinde gab es das Angebot des hörenden Gebets.
Das bedeutete, dass man mit einem Anliegen oder einer Frage einen Termin mit drei Betern vereinbaren konnte. Die Beter saßen mit uns in einem Raum, wir schilderten unsere Frage, ob wir ein bestimmtes Haus (nicht unser heutiges) kaufen sollten. Im Grunde wussten wir bereits, dass es das zuvor angesehene nicht war, wollten den Termin jedoch trotzdem wahrnehmen.

Jede der Beterinnen schloss die Augen und konzentrierte sich auf das Reden des Heiligen Geistes in der Stille. Am Ende hatten wir verschiedene Bilder und Eindrücke, die uns beschäftigten.
Alles deutete in die Richtung, dass Gott ein Haus für uns bereithielt. Eine der Beterinnen hatte vor ihrem inneren Auge ein A gesehen und fragte, ob wir damit etwas anfangen konnten.
Konnten wir nicht. Doch ich wusste, dass Gott manchmal Geheimnisse liebt und dass so manche „Auflösung“ oder Antwort sich erst später zeigt.

Es dauerte nur wenige Monate, bis wir ein Haus, unser jetziges, besichtigen konnten.
Allein von der Lage her hatte es schon reichlich Extras, die wir uns so gar nicht erträumt hätten.
Recht schnell war klar, dass es das tatsächlich sein könnte.

Wir ließen uns darauf ein. Und wie es oft mit Häusern ist, lief nicht alles rund und es gab auch ungute Überraschungen, die uns ein wenig an unserem Weg zweifeln ließen.
Irgendwann blätterte mein Mann in den Fotos des Verkäufers und blieb an einem Bild hängen, das das Haus vom Tal aus zeigte.
„Siehst du, wie das aussieht?“, fragte er mich, als er mir seine Entdeckung präsentierte.

„Wie ein A“, staunte ich. Durch die Balkone und das spitz zulaufende Dach war der Buchstabe klar zu deuten.

Bei allen Unsicherheiten war das genau die Bestätigung, die wir benötigten.

Und wenn wir an warmen Sommerabenden mal still auf dem Balkon sitzen, dann bewundern wir den Sternenhimmel mit den Worten „Großer Gott, wir loben dich.“
Damit geht jedes Mal ein weiterer Eindruck einer Beterin in Erfüllung, die uns staunend unter dem Sternenzelt gesehen hatte.

Es vergeht im Grunde kein Tag, an dem wir nicht dankbar für unser Zuhause sind. Auch unsere Kinder wissen, dass es nicht selbstverständlich ist und danken in ihrem Abendgebet für ihr Zuhause.

Die Vorstellung, dass unser Heim wie z. B. bei den Menschen in der Ukraine plötzlich zerstört werden könnte, ist eine schreckliche.

Solche Sorgengedanken lasse ich selten zu.
 
Doch wenn es dazu kommen sollte, weiß ich, dass dieses Zuhause nicht für die Ewigkeit gedacht ist.

Im Hebräerbrief lesen wir:

All diese Menschen glaubten bis zu ihrem Tod, ohne erhalten zu haben, was Gott ihnen versprochen hatte. Doch sie sahen das, was ihnen zugesagt war, von Weitem und freuten sich darauf,

denn sie hatten erkannt und bezeugt, dass sie hier auf der Erde nur Gäste und Fremde waren.

Und sie bekannten damit, dass sie auf der Suche waren nach einem Land, das sie ihre Heimat nennen konnten. Hätten sie das Land gemeint, aus dem sie kamen, dann hätten sie einen Weg gefunden dorthin zurückzukehren.
Aber sie suchten nach einem besseren Ort, einer Heimat im Himmel. Deshalb schämt Gott sich nicht, ihr Gott genannt zu werden, denn er hat ihnen eine Stadt im Himmel gebaut.“

(Hebräer 11, 13-16, Neues Leben. Die Bibel. 2. Aufl. Holzgerlingen 2018, S. 1690.)

Wer weiß, wie unser Heim dort einmal aussehen wird…
Schließlich kommen unsere Ideen und Vorstellungen noch nicht einmal im Ansatz an seine Kreativität heran.

Ich bin freudig gespannt – und du?

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